Was sagt Ihnen Ihr Hund?

Von Cesar Millan

Diesen Montag ist der Tag der Erde, ein Ereignis, das ursprünglich 1970 von einem US-Senator als Lehrveranstaltung an Schulen und Hochschulen ins Leben gerufen wurde und alle zehn Jahre stattfindet. Im Jahr 1990 wurde er zu einem jährlichen Ereignis und wird nun auf der ganzen Welt gefeiert.

Die Absicht des Senators war es, dass die Menschen sich gegenseitig über die Umwelt aufklären, aber er scheint vergessen zu haben, den besten Lehrer von allen einzubeziehen.

Die Leute fragen mich immer, wie ich so viel über Hunde gelernt habe, und ich sage ihnen, dass mein erster Lehrer mein Großvater war. Aber er hatte einen Lehrer, bevor er mich unterrichtete, und das war die Natur selbst. Ich habe zwar auch von meinem Großvater etwas über Hunde und Tiere gelernt, aber was ich wirklich gelernt habe, ist, dass man auf die Natur hören und mit ihr zusammenarbeiten muss, wenn man in dem, was man tut, erfolgreich sein will.

Wenn man einen Rosenstrauch in der Antarktis pflanzt, wird er in der Kälte verwelken und nicht überleben, es sei denn, man baut ein Gewächshaus, um ihn zu schützen. Der Mensch ist sehr gut in solchen Dingen. Wenn eine natürliche Umgebung für uns nicht geeignet ist, verändern wir sie mit Dingen wie Klimaanlagen oder Heizungen und errichten überall Gebäude.

Aber wir vergessen oft die umgekehrte Idee.

Wenn Ihre künstliche Umgebung für Sie nicht funktioniert, müssen Sie sich fragen: "Was fehlt der Natur hier, und wie kann ich es wieder einbringen?" Ich habe das in Seattle gesehen, wo es nicht viel Sonnenlicht gibt, so dass es nicht ungewöhnlich ist, dass die Leute UV-Lampen in ihren Wohnungen und Büros haben.

Wenn Sie Probleme mit Ihrem Hund haben, sollten Sie sich als Erstes diese Frage stellen. "Was fehlt der Natur hier, und wie kann ich es wieder einbringen?

Beachten Sie, dass die Frage nicht lautet: "Fehlt etwas?" Wenn Ihr Hund sich daneben benimmt, hat er Ihnen bereits gesagt, dass etwas fehlt. Es ist Ihre Aufgabe als Rudelführer, zuzuhören und herauszufinden, was Sie aus der Natur ins Gleichgewicht bringen müssen.

Eines der häufigsten Fehlverhaltensweisen von Hunden, zu denen ich befragt werde, ist übermäßiges Bellen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die aber alle auf dasselbe hinauslaufen. Ein Hund, der übermäßig bellt, versucht Ihnen mitzuteilen, dass seine Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Das Bellen kann auf Langeweile, überschüssige Energie oder Trennungsangst zurückzuführen sein, aber natürlich kann Ihr Hund Ihnen nicht in Worten sagen, was es ist.

Ihre Energie und Körpersprache sind die Art und Weise, wie die Natur das Problem erklärt. Es ist Ihre Aufgabe, auf diese Botschaft zu hören und dann für das zu sorgen, was fehlt geistige Anregung, wenn Ihr Hund sich langweilt, Bewegung, wenn er übermäßig energiegeladen ist, und klare Regeln, Grenzen und Einschränkungen, wenn er Trennungsangst zeigt.

Wenn wir in diesem Jahr den Tag der Erde feiern und etwas über die Umwelt und ihre Erhaltung lernen, sollten wir auch die Gelegenheit nutzen, etwas über die Natur zu Hause zu lernen. Was will Ihnen Ihr Hund damit sagen? Wenn etwas fehlt, was ist es?

Und machen Sie sich keine Sorgen. Wenn nichts fehlt, wird Ihr Hund Ihnen das auch sagen, mit ruhiger, unterwürfiger Energie, gutem Verhalten und ausgeglichener Zufriedenheit, weil er einfach im Moment lebt und Teil der Natur ist.